Seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 beschäftigt sich die Astronomie AG (ab Klasse 8) mit der Mondfotografie. Mit Hilfe des Fördervereins konnte dazu eine Astrokamera (1280×960 Pixel, Farbe) der neuesten Generation angeschafft werden, mit der vor allem der Mond aber auch die Planeten sehr gut fotografiert werden können. Die Astrokamera hat etwa die Größe eines normalen Okulars und wird auch an Stelle eines Okulars in das Teleskop eingesetzt. Über ein USB-Kabel überträgt sie ihre Bilder an ein angeschlossenes Laptop. Man macht aber in der Regel keine Fotos, sondern nimmt ein Video auf. Die besten der 200 oder mehr Einzelbilder dieses Videos werden dann mit Hilfe der freien Astro-Software RegiStax 6 zu einem Bild überlagert. Das sieht zunächst noch unspektakulär aus, offenbart aber beim Nachschärfen so viele Details, dass es meist deutlich besser als das beste Einzelbild des Videos ist. In den ca. 15 Sekunden, in denen das Video aufgenommen wird, bewegt sich die beobachtete Mondregion auf dem Laptop-Monitor aufgrund der Erddrehung deutlich. Daher muss das Teleskop während der Aufnahme automatisch nachgeführt werden. Das ist mit unserem 8“ MEADE LX90 UHTC Teleskop (einem Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit Goto-Steuerung) schon jetzt ganz gut möglich, kann aber durch weiteres Zubehör (z.B. eine Polhöhenwiege) noch deutlich verbessert werden. Die hier gezeigten Mondfotos wurden am späten Abend des 3. Oktober 2014 aufgenommen und von den Teilnehmern der Astronomie AG nachbearbeitet. Obwohl die Ergebnisse schon ansprechend sind, glauben wir, dass noch mehr herauszuholen ist, denn den höchsten Stand über dem Horizont erreichte der Mond in den letzten Monaten zwischen 2 Uhr und 5 Uhr morgens. Je höher aber der Mond über dem Horizont steht, desto kürzer ist der Weg des Mondlichts durch die Atmosphäre und desto geringer sind die Schlieren und Verzerrungen der Videobilder infolge von Luftbewegungen in der Atmosphäre. Unter optimalen Bedingungen werden wir dann auch unsere neue Barlow-Linse testen, die die derzeitige Vergrößerung noch einmal verdoppelt.
Frank Hill
Mondfotografie

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